Kernbotschaft: Eine neue Balance der Verkehre für eine zukunftsweisende Gestaltung des Modellquartiers Bundesplatz
Als einer von zwei wissenschaftlichen Partnern des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf zu Berlin hat der C.E.U.D. das Projekt „Zukunftsmetropole Berlin: Mobilität plus Urbanität |Bundesallee und Bundesplatz – Knotenpunkt nachhaltiger Entwicklung“ (Laufzeit: 01.07.2015 – 31.053.2016) begleitet. Nun liegen die Ergebnisse der 1. Phase, die Vision2030+, als Dokumentation vor: die Vision 2030+ für ein Modellquartier Bundesplatz.
„Ziel des Projekts „Paradies Bundesplatz“ ist ein Stadtplatz der Zukunft, der modellhaft und erfolgreich zwischen einem lebenswerten Quartier und einem bedeutenden urbanen Verkehrsknoten vermittelt. Der wichtigste Schlüssel einer solchen neuen urbanen Balance ist eine andere Verteilung der Platzflächen – zugunsten des Fuß- und Fahrradverkehrs. Damit öffnen sich neue Spielräume für private Aktivitäten – für gewerbliche Aktivitäten vor allem in den Erdgeschosszonen am Platz, für unternehmerische Aktivitäten unter der Autobahn, für zentrale Funktionen wie den Wochenmarkt und andere Märkte. Mit der Neuverteilung der Flächen muss deren attraktive Neugestaltung Hand in Hand gehen.
Ein besonderes Augenmerk muss angesichts der innerstädtischen Lage und Verkehrsbedeutung des Platzes auf die Förderung des Radverkehrs gerichtet werden. Darin sehen wir – nicht zuletzt nach den Diskussionen mit Verwaltung, Politik, BürgerInnen – einen wichtigen Hebel, den Bundesplatz zu einem nachhaltigen Quartier umzugestalten, die Ressourceneffizienz zu steigern, einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten und die Aufenthalts- und Lebensqualität deutlich zu verbessern. Den Radverkehr zu fördern wird dabei nicht als Selbstzweck gesehen, sondern als Vehikel, das Quartier insgesamt lebenswerter zu machen und die Bedingungen für eine nachhaltige, postfossile Mobilität zu fördern. Dem Radverkehr höchste Priorität im Quartier einzuräumen soll nicht dazu führen, das Quartier einseitig auf diese Verkehrsart auszurichten, sondern gleichzeitig die Fußgängerfreundlichkeit zu verbessern und die Intermodalität mit dem öffentlichen Nahverkehr zu optimieren. Generell sollen die NutzerInnen durch ein hervorragendes nachhaltiges Verkehrskonzept davon überzeugt werden, dass es sinnvoll ist, auf das Auto zu verzichten, und dass es die Lebensqualität erhöht, den öffentlichen Raum anders als durch Autoverkehr zu nutzen.
Die zentralen Ziele für zukunftsweisende Gestaltung des Modellquartiers Bundesplatz wurden für die Themenbereiche Fokus Quartier, Fokus Bundesallee und Fokus Bundesplatz konkretisiert und mit Maßnahmen unterlegt.“ (Kernbotschaft der Dokumentation, S.12)
Das vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf (vertreten durch den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Ordnungsangelegenheiten, Marc Schulte) eingeworbene Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Council for European Urbanism Deutschland e.V., dem Center for Metropolitan Studies an der TU Berlin und der Initiative Bundesplatz e.V. Mit der Konzeption und Durchführung der Veranstaltungsformate waren zudem Polinna Hauck Landscape + Urbanism und studio amore (Jank/Harmel/Burke) beauftragt.