Anregung: Oslo-Denver-Initiative

Suggestion, 2008-08-24 |Entwurf|

(english Version)

Harald Kegler

The „Oslo-Denver-Initiative“ (ODI) – Eine Initiative des CEU und des CNU für praktische Maßnahmen in Städtebau und Regionalentwicklung gegen den Klimawandel

Der Council for European Urbanism (CEU) und der Congress for New Urbanism (CNU) starten anlässlich des Internationalen CEU-Kongresses “urban Design and Climate Change” in Oslo im September 2008 die gemeinsame Initiative der transatlantischen Kooperation für praktische Maßnahmen in Städtebau und Regionalentwicklung gegen den Klimawandel. Mit dem CNU-Kongress im Juni 2009 in Denver wird der Gründungsprozess dieser Initiative abgeschlossen werden.

Diese Initiative ist offen für alle Interessierten und keineswegs auf europäisch/us-amerikanische Partner beschränkt. Sie wird jedoch von der Absicht getrieben, dass diese beiden globalen Regionen für den Klimawandel eine besondere Verantwortung tragen und deshalb zuerst ihre Bemühungen bündeln sollten, um wirksame Schritte auf dem Gebiet der stadtregionalen Entwicklung gegen den  Klimawandel voranzutreiben.

Dabei wird eine doppelte Strategie verfolgt: Minderung der Folgen des bereits begonnen, vom Menschen wesentlich forcierten Klimawandels in den Stadtregionen und Prävention einer weiteren Verschärfung des Klimawandels mit den Mitteln der stadtregionalen Planung und urbanistischen Steuerung.

Die Initiatoren sind sich bewusst, dass Europa und die USA in besonderer Weise als Industrieregionen am Klimawandel beteiligt sind und deshalb hier eine herausragende Verantwortung haben. Zugleich haben sie aber auch bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen unterschiedlichster Art eingeleitet haben, um gegen den Klimawandel vorzugehen. Zudem ist offenkundig, dass die Folgen dieses Wandels in großem Maße Städte und Regionen betreffen, die nur zu einem geringen Teil zu den Verursachern des menschenforcierten Klimawandels zählen. Gerade deswegen sind auch diese Regionen eingeladen, sich dieser Initiative anzuschließen. Nur in einem weltweiten Dialog können letztlich wirksame Schritte eingeleitet werden. Es gibt weltweit viele Initiativen, die sich dem Klimawandel widmen, es gibt aber kaum Initiativen, die sich explizit dem Thema aus urbanistischem Blickwinkel und dabei vor allem dem praktischen städtebaulich-regionalplanerischen Ansatz zuwenden.

Der globale Klimawandel mit seinen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und ökologischen Dimensionen gehört zu den überwölbenden Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert. Da die Mehrheit der Menschen in Städten, urbanisierten und suburbanisierten Regionen lebt, die sowohl als CO2-Quellgebiete den Klimawandel vorantreiben, als auch mehrheitlich in den Gefahrengebieten für die Folgen des Klimawandels leben, gehört es zu den vornehmlichsten Aufgaben, dass die Städte und Regionen selbst zu den Vorreitern beim Klimaschutz und bei der Prävention werden. Auch hier sind bereits zahlreiche Vorstöße gestartet.

Dennoch: Wir stehen erst am Anfang. Es herrscht ein großes Defizit gerade auf dem Gebiet des urban design, der Stadt- und Regionalplanung und der Steuerung der stadtregionalen Entwicklung. Der energetische Umbau der Stadtregionen, die Gestaltung kompakter, dezentraler Siedlungsräume, die komplexe Ressourcenwirtschaft oder die Minderung einer Autoabhängigkeit gehören zu den praktischen Erfordernissen auf urbanistischem Gebiet.

Die Oslo-Denver-Initiative möchte die Aufmerksamkeit auf die urbanistische Dimension des Klimawandels lenken und zugleich praktisch wirksam werden. Sie versteht sich auch in der Tradition der vor 20 Jahren in Oslo mit dem „Brundtland-Report“ eingeleiteten Initiative für eine „Sustainable Development“. Der Klimawandel hat die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit effektiveren Handelns gelenkt.

Die Oslo-Denver-Initiative will aus der Perspektive der urbanistischen Fachgebiete, der Praxis und der Wissenschaft auf dem Gebiet der urbanistischen Klimaprävention und Klimafolgenabwehr

  1. den Austausch neuer praktischer Erfahrungen, Methoden und Erkenntnisse bündeln,
  2. Partnerschaften verschiedener Institutionen, Organisationen und Akteure anregen,
  3. die praktischen Ergebnisse konkreter Maßnahmen verbreiten und einer Diskussion zuführen,
  4. Politiker und Lobbyvertreter einbinden und für die Notwendigkeiten urbanistischer Ansätze sensibilisieren,
  5. konkrete Projekte und Maßnahmen mit Modellcharakter anregen und befördern.

In der Zeit zwischen September 2008 und Juni 2009 sind alle Interessierten eingeladen, sich konkret an der Strukturierung und Ausrichtung dieser Initiative zu beteiligen. In dieser zeit werden von CEU und CNU die Voraussetzungen geschaffen, um einen effektive Arbeit und eine Wirksamkeit der „ODI“ zu ermöglichen. Vorschläge für eine Mitwirkung und konkrete Ausgestaltung können gerichtet werden an:
– für den CEU …
– für den CNU …

Harald Kegler Ray Gindroz
Chair of the CEU Chair of the CNU

Oslo, September 2008

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